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Intelligente Messsysteme und dynamische Tarife

Seit Anfang 2025 sind Stromlieferanten dazu verpflichtet, dynamische Tarife anzubieten, bei denen der Strompreis abhängig von Angebot und Nachfrage an der Strombörse variiert. Diese Tarife ermöglichen es Verbraucher*innen, Strom vor allem zu Tageszeiten zu nutzen, an denen der Börsenpreis besonders günstig und die Energieverfügbarkeit hoch ist. Dies kann vor allem für vielverbrauchende Haushalte mit Elektroautos, Wärmepumpen und Batteriespeichern vorteilhaft sein. Zur Nutzung eines dynamischen Tarifs ist ein intelligentes Messsystem (iMSys) notwendig.

Intelligente Messsysteme schaffen die technischen Voraussetzungen für die dynamischen Stromtarife, indem sie den aktuellen Stromverbrauch in Echtzeit erfassen und die Verbrauchsdaten in kurzen Intervallen speichern. Die Daten werden dann automatisch verschlüsselt und datenschutzkonform an den Stromlieferanten übermittelt. Der kann die übermittelten Daten dann nutzen, um den tatsächlichen Stromverbrauch zu berechnen und Tarife anzubieten, die auf den tatsächlichen Verbrauchsdaten basieren.

Verbraucher*innen können mit dem intelligenten Messsystem ihren aktuellen Stromverbrauch in Echtzeit einsehen. Davon ausgehend können sie ihren Verbrauch zu Zeiten mit niedrigeren Preisen verlagern und so Kosten einsparen. 

Dynamische Tarife ermöglichen es Verbraucher*innen also, vom Schwanken der Strompreise zu profitieren. 

Des Weiteren hat der Netzbetreiber die Möglichkeit, die Stromzufuhr für bestimmte Geräte wie Wärmepumpen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge anzupassen, um die Netzauslastung zu steuern. Diese steuerbaren Verbrauchseinrichtungen nach § 14a EnWG haben – im Gegensatz zu den dynamischen Tarifen, die auf Marktpreisen basieren – feste Regelungen welche die Netzstabilität betreffen. Die Steuerung der Anlagen durch den Netzbetreiber ist besonders wichtig, wenn das Netz zeitweise an seine Leistungsgrenzen kommen sollte. 

Durch die Kombination von dynamischen Tarifen und steuerbaren Verbrauchseinrichtungen können Verbraucher*innen sowohl von niedrigeren Strompreisen als auch von reduzierten Netzentgelten profitieren.