Moderne Messeinrichtung nach MsbG

Moderne Messeinrichtung nach MsbG
©Pixabay.com (geralt)


Aufbruch ins digitale Zeitalter

Im September 2016 ist das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende in Kraft getreten. Dieses hat das Ziel Erzeugung, Verbrauch und Speicherung in den Stromverteilernetzen aufeinander abzustimmen. Im Zuge der Umsetzung des Gesetzes werden klassische, analoge Stromzähler durch digitale Messeinrichtungen ersetzt. Die Einführung dieser neuen Stromzähler bezeichnet man als „Smart Meter Rollout“.

Die Stadtwerke Ratingen GmbH als der grundzuständiger Messstellenbetreiber hat die gesetzliche Vorgabe zur Organisation des Smart Meter Rollouts und damit zum Austausch der Bestandszähler.

Warum genau werden die Smart Meter eingebaut?

Heute wird Strom zunehmend dezentral erzeugt, d.h. nicht mehr nur in großen Kraftwerken, sondern z.B. auch durch Windräder oder Photovoltaikanlagen, welche witterungsabhängig sind. Damit das Potenzial an erneuerbar erzeugtem Strom in Deutschland auch bestmöglich genutzt werden kann und das Stromnetz gleichzeitig stabil bleibt, brauchen die Stromlieferanten und netzführenden Stellen aktuelle Informationen über die Erzeugungs-, Verbrauchs- und Speicherzustände. Die Informationserfassung sowie die Datenübertragung für Anschlussobjekte mit Jahresverbrauchswerten über 6.000 kWh wird durch die neuen Smart Meter möglich.

Die Informationen sind aber nicht nur für uns als Energieversorger wichtig, sondern bieten auch Ihnen einen großen Vorteil: Ihr neuer Stromzähler kann Ihren Stromverbrauch der letzten 24 Monate aufzeichnen und auf einem Display anzeigen. Dadurch haben Sie jederzeit einen Überblick über Ihren Stromverbrauch – und können somit noch besser Energie sparen.

Wer bekommt die Smart Meter?

Das Gesetz sieht vor, dass bis zum Jahr 2032 alle Stromkunden in Deutschland über einen Smart Meter verfügen. Welches Gerät eingebaut wird, hängt von der Höhe des Verbrauchs ab. Haushalte und Betriebe, die weniger als 6.000 kWh Strom pro Jahr verbrauchen, erhalten einen digitalen Zähler – eine sogenannte mME. Große Stromabnehmer und -erzeuger erhalten ein iMSys, welchen neben der modernen Messeinrichtung zusätzlich über ein „Smart-Meter-Gateway“ verfügt, eine Kommunikationseinheit, die an ein Kommunikationsnetz angebunden ist.

Wann werden die Smart Meter eingebaut?

Die Ausstattung der Messstellen mit einem intelligenten Messsystem (iM) startet voraussichtlich spätestens im September 2021. Die modernen digitalen Messsysteme ersetzen dann Ihren bisherigen Zähler und dienen Ihnen zur besseren Veranschaulichung des Stromverbrauches.

Weitere Informationen zu den neuen Messeinrichtungen, deren Datensicherheit und vielen weiteren Aspekten haben wir in unserer FAQ-Liste für Sie zusammengefasst.

Abkürzungen: iM = intelligentes Messsystem

Messstellenbetrieb durch Dritte

Gemäß §5 Messstellenbetriebsgesetzes kann auf Wunsch des betroffenen Anschlussnutzers der Messstellenbetrieb anstelle des grundzuständigen Messstellenbetriebers von einem Dritten durchgeführt werden, wenn durch den Dritten ein einwandfreier Messstellenbetrieb im Sinne des MsbG gewährleistet ist. Zur Ausgestaltung der rechtlichen Beziehung zwischen grundzuständigen Messstellenbetreiber und dem Messstellenbetreiber nach §5 MSbG ist der Abschluss eines Messstellenvertrages erforderlich. Unter bestimmten Voraussetzung kann nach § 6 MsbG ab dem 01. Januar 2021 anstelle des Anschlussnutzers auch der Anschlussnehmer einen anderen Messstellenbetreiber auswählen.

Information zur zukünftigen Ausstattung von Messstellen mit modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen im Sinne des Messstellenbetriebsgesetzes (gemäß § 37 MsbG).

Allgemeine Fragen zur Digitalisierung des MSB

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Fragen zu modernen Messeinrichtungen (mME)

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Fragen zu intelligenten Messsystemen (iMSys)

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